Marte Meo lernt man durch die videobasierte Reflexion der eigenen Arbeitspraxis.
In den Videos zeigt sich schnell, dass die meisten Menschen die Marte Meo Kommunikationskompetenzen intuitiv beherrschen – sie wissen es nur nicht. Sie haben sie im Verlauf ihrer Sozialisation gelernt und wenden sie selbstverständlich an. Das ist kein Problem. Zumindest bis zu dem Tag, an dem sie hilflos vor ihrem Kind, ihrem pflegebedürftigem Angehörigen oder ihrem Klienten stehen und das Gefühl haben, sich andauernd miss zu verstehen, in einen Beziehungskonflikt zu geraten und keine Idee zu haben, wie sie ihrer Erziehungs- oder Pflegeverantwortung gerecht werden können.
Grundausbildung: Marte Meo für sich selbst nutzen
In der sechstägigen Grundausbildung zum „Marte Meo Practitioner“ (Marte Meo Anwender) lernen Mitarbeiter/Unterstützer sich in der eigenen Kommunikation mit Klienten zu sehen.
An Hand von Videos aus dem eigenen Arbeitskontext können Sie erkennen, wo ein wechselseitiger Kontakt besteht und wie er -oft schon intuitiv- gepflegt und für professionelle Anliegen genutzt werden kann.
Mit jedem Fortbildungstermin wird das Filmen selbstverständlicher und zur Quelle spannender und freudiger Erkenntnisse über das eigene Kommunikationsverhalten.
Aufbauausbildung: Marte Meo für die Beratung von Kollegen nutzen
Wie Sie hilfesuchende Kollegen mit Marte Meo beraten können, lernen Sie am besten in der Ausbildung zum Marte Meo Collegue – Trainer.
Sie erlangen die Kompetenz, Videoaufnahmen für einen Beratungsprozess nutzbar zu machen und als Marte Meo Berater zu arbeiten. Die meisten Marte Meo Berater werden in der eigenen Einrichtung aktiv, wenn ein Kollege (Erzieher, Lehrer, Pfleger) in der Arbeit mit seinem Klienten nicht mehr weiter weiß und sich Stress, Unwohlsein und Ratlosigkeit breit machen.
Der Lernprozess umfasst eine 12tägige Fortbildung über ein bis zwei Jahre, in der mindestens fünf Beratungsfälle aus dem eigenen Arbeitsumfeld bearbeitet und dokumentiert werden.
Alternative Aufbauausbildung: Marte Meo für die Beratung von Angehörigen nutzen
Wer direkt mit Angehörigen arbeitet, z.B. mit Eltern, Großeltern oder Ehepartner, die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Kinder tragen oder für die Pflege und Betreuung eines kranken Partners oder Familienmitglieds, kann Marte Meo auch therapeutisch einsetzen. Dieser Abschluss heißt „Marte MeoTherapist“. Hartnäckige Entwicklungsstörungen bei Kindern oder langandauernde krankheitsbedingte Kompetenzeinbußen lassen Angehörige irgendwann an die Grenzen ihrer Kräfte und Fähigkeiten stoßen. Sie erleben Kommunikations- und Interaktionsstörungen, fühlen sich abgelehnt, provoziert und undankbar behandelt. Die Marte Meo Beratung bzw. videogestützte therapeutische Hilfe kann oft dazu beitragen, dass die Unterstützer aus ihrer negativen Erlebnisspirale herausfinden, ihre eigenen Kräfte wiederfinden und sie mit neuem Zutrauen anwenden und entwickeln.
Die Ausbildung zum Marte Meo Therapeuten umfasst ebenfalls 12 Ausbildungstage und 5 dokumentierte Therapiefälle.
Weiterbildung zum Marte Meo Supervisor
Marte Meo Berater und Therapeuten können sich über einen entsprechenden Praxisprozess zum Supervisor weiterqualifizieren. Sie können dann eigenständig Marte Meo Ausbildungen durchführen.